NanOpinion Rück- und Vorschau
14. Nov 2014
Wie können wir eine breite Öffentlichkeit, die größtenteils nicht sehr informiert oder am Thema interessiert ist, über Nanotechnologien (NT) informieren, Chancen und Risiken diskutieren und auch Meinungen dazu einholen? Das waren die herausfordernden Aufgabe, denen wir uns im NanOpinion-Projekt während der letzten Jahre gewidmet haben.
Erfahrungen und Daten eines umfassenden Outreach-, Informations- und Dialogprogramms in ganz Europa liefern nun Ergebnisse über Erwartungen und Haltungen der Öffentlichkeit gegenüber Nanotechnologien, Erfordernisse und Möglichkeiten im Bereich NT Bildung und auch Überlegungen und Empfehlungen für zukünftige Informations- und Beteiligungsaktivitäten im Bereich NT. Bemerkenswert ist, dass auch Menschen, die von sich aus kein Interesse am Thema zeigen und sich auch nicht informiert fühlen, dennoch beteiligt werden können, wenn die Diskussion in ihren Interessensgebieten ansetzt und sie in ihrer täglichen Umgebung abgeholt werden.
Erreichen und involvieren
Die Projekterfolge von NanOpinion basieren auf einem gut abgestimmten Kommunikationsmix, der sich klassischer und neuer Medien bediente und auch einen innovativen Ansatz für Aktivitäten im öffentlichen Raum entwickelte. Außerdem organisierte NanOpinion mit Unterstützung des European Schoolnets eine europaweite Kampagne für und mit Schulen. Im Rahmen von insgesamt 265 Workshopstunden konnten LehrerInnen als MultiplikatorInnen trainiert und über 1500 SchülerInnen in 15 EU Ländern (und Israel) erreicht werden. Beim NanOpinion Contest: “DISTILLED NANOIDEAS” beteiligten sich 117 Schülerinnen aus den Altergruppen 13-15 und 16-18 aus 14 Ländern mit ihren kreativen Beiträgen. Außerdem wurden BürgerInnen aller Altersklassen im öffentlichen Raum in 26 Städten zum Diskutieren und Informieren eingeladen. Mit Hilfe von Kooperationen mit lokalen und europaweit renommierten Medien wie theguardian und EL MUNDO wurden zehn Meinungsumfragen veröffentlicht und beworben - mit dem Ergebnis von über 8000 ausgefüllten Fragebögen.
Nach dem Projektende?
Eine Analyse der Ergebnisse ergab unter anderem, dass EuropäerInnen wenig über Nanotechnologien wissen, deren Verwendung aber dennoch unterstützen. Sehr sicher sind sie sich ihrer Meinung allerdings nicht. Und genau dort müssten auch zukünftige Projekte ansetzen: Untersuchen, wo und wie genau Meinungsbildung stattfindet und dementsprechend Diskussion und Informationskanäle anbieten. (Detallierte Ergebnisse finden Sie unter dem Link http://results.nanopinion.eu).
Trotz des Erfolges der NanOpinion-Aktivitäten wurde klar, dass es ein kontinuierliches Angebot braucht, um Information, Dialog und Beteiligung der Öffentlichkeit zum Thema Nanotechnologie auf Dauer zu ermöglichen. Das NanOpinion-Portal wird jedenfalls noch die nächsten drei Jahre weiterhin verfügbar sein, ähnliche Aktivitäten könnten von neuen Projekten aufgenommen und weiter entwickelt werden.
Als Download steht eine Publikation mit Empfehlungen als Booklet zum Download zur Verfügung.
Zur Person
ilse Marschalek ist Projektkoordinatorin von NanOpinion und seit 2008 wissenschaftliche Mitarbeiterin der ZSI-Abteilung Technik und Wissen. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Partizipation sowie Wissenschaftskommunikation. Ihre Expertise gibt ilse am u.a. an der Donau-Universität Krems weiter.
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Tags: nanotechnology