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Von Risikogruppen zu Gestaltungschancen: Lernen im Ausnahmezustand

Bereich: Arbeit & Chancengleichheit

Die SARS-CoV-2-Pandemie hat im österreichischen Schulsystem wie in anderen Ländern ein umfassendes Realexperiment ausgelöst: In einer bislang heterogenen Digitalisierungslandschaft (bmwf 2018) haben sich Schulen, Lehrer_innen und Schüler_innen innerhalb einer knappen Woche auf digitalisiertes, räumlich distanziertes Lernen umstellen müssen.Expert_innen vermuteten sehr bald, dass das digitale Lernen zuhause gerade in Schulsystemen wie dem österreichischen, in denen Bildung stark „vererbt“ wird, bestehende Ungleichheiten verstärken würde. Das ZSI ist mit der Untersuchung „Lernen im Ausnahmezustand – Risiken und Chancen“, durchgeführt im Frühjahr 2020 an 11 Wiener Schulen mittels Online- und schriftlicher Befragung von Schüler_innen, Lehrer_innen und Eltern, dieser Frage nachgegangen.

Zum einen fragen wir nach den Risiken, die mit dem Home Learning einhergehen, und fokussieren dabei insbesondere auf die Gefahr der Verschärfung sozialer Ungleichheit im Bildungssystem. Zum anderen fragen wir nach den Chancen und Spielräumen für neue Praktiken, Lernformate und Arbeitsrhythmen des selbst organisierten Lernens, die sich durch die Disruption häuslicher und schulischer Routinen entwickeln könnten. Wir erweitern also die Ungleichheitsperspektive mit ihrem Fokus auf Benachteiligung um eine schüler_innenorientierte Sicht auf Ressourcen und Gelegenheiten des Lernens – und auf die Sicht der Schüler_innen selbst. All dies beinhaltet die Chance, Erfahrungen als Innovationen aufzugreifen und Handlungs-, Investitions- und Gestaltungsbedarfe im Schulsystem und in Bezug auf das Zukunftsthema digitalen oder digital unterstützten Lernens auf mittlere Sicht zu präzisieren.

AutorInnen: Holtgrewe, U., Lindorfer, M., Siller, C., Vana, I.

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Tags: Corona Virus, education

Kategorie: Discussion Papers

Publikations Datum: 2020

Bezug: Online (download)