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Koordination von internationaler F&E Kooperation auf hohem Niveau

6. Mär 2008

Die Europäische Kommission fördert im Bereich der Internationalen Kooperation (RP7 – Kapazitäten) einen neuen Projekttyp: die sogenannten INCO-NET und BILAT Projekte. Diese sollen mit Fokus auf verschiedene Regionen bzw. Länder Dialogplattformen etablieren und unterstützen.

Nach einer ersten Ausschreibung wurden sechs INCO-NET Projekte ausgewählt und erhielten den Förderzuschlag, in vier davon ist das ZSI als Projektpartner beteiligt. Diese Projekte fokussieren auf die Regionen Westbalkan (mit ZSI als Koordinator), Osteuropa und Zentral-Asien, Südostasien und Lateinamerika. Mit den weiteren INCO-NETs (Mittelmeerstaaten und Afrika) werden enge Kooperationen angestrebt.

Die INCO-NETs haben Gesamtbudgets zwischen 2 und 3.5 Millionen Euro und eine Laufzeit von vier Jahren; aktuell fanden bzw. finden die jeweiligen Treffen zum Projektstart statt.

Forschungspolitik in und mit Westbalkan-Staaten:

Das Kick-Off Treffen des WBC-INCO.NET Projekts ("Coordination of Research Policies with the Western Balkan Countries") am Freitag, 1. Februar in Ljubljana (Slowenien), bei dem zum ersten Mal alle 26 Projektpartner persönlich aufeinander trafen, legte die Basis für eine vielversprechende Zusammenarbeit in der zukünftigen Gestaltung des Projektes.

Neben dem Networking diente das Treffen vor allem dem Zweck, die detaillierten Pläne für die Implementierung der Arbeitspakete zu definieren, und administrative und finanzbezogene Angelegenheiten der Projektumsetzung zu klären.

Die Agenda des Treffens wurde von den Präsentationen der einzelnen Aufgabenpakete dominiert, deren thematische Schwerpunkte von der Unterstützung des bi-regionalen Dialogs im Rahmen der Steering Platform on Research, über Prioritätensetzung für F&E-Kooperationen, Umsetzung von Networking-Aktivitäten, Steigerung der Teilnahme am Rahmenprogramm, bis hin zum Aufbau von Kapazitäten in Bereichen wie F&E Statistiken, des Forschungsmanagements usw., reichen.

Das grundlegende Ziel von WBC-INCO.NET liegt in der Unterstützung des bi-regionalen Dialogs zwischen EU Mitgliedsstaaten, zum Rahmenprogramm assoziierten Ländern und den Ländern des westlichen Balkan (WBC = Western Balkan Countries), sowie in der Schaffung von zusätzlichen Anreizen für die Beteiligung von ForscherInnen aus der Region an europäischen F&E Projekten.

Schwerpunkte des Projekts betreffen weiters die Analyse von bereits existierenden und potentiellen Kooperationsmöglichkeiten im Bereich F&E zwischen Ländern der Westbalkan-Region und der Europäischen Union, sowie die Identifikation und Überwindung möglicher Hindernisse in der bi-regionalen Zusammenarbeit. Zusätzlich soll durch effizientes networking und capacity building eine bessere internationale Wahrnehmung der vorhandenen Kompetenzen der westlichen Balkanländer erreicht werden.

Das Zentrum für Soziale Innovation ist Koordinator dieses Projekts. Wissenschafts- und Forschungsministerien von Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Mazedonien, Montenegro und Serbien sind Teil des Projektkonsortiums, und werden von Ministerien aus Österreich, Bulgarien, Deutschland, Griechenland, Slowenien und der Türkei und diversen hochqualifizierten Forschungsinstitutionen (wie zum Beispiel dem Institute for Prospective Technology Studies der Joint Research Centre, der United Nations University Maastricht, dem Mihailo Pupin Institute oder dem Institute Ivo Pilar aus Zagreb) unterstützt. Auch Agenturen wie die österreichische FFG, die italienische APRE oder Verbindungsbüros in Brüssel engagieren sich für die Zusammenarbeit.

Kontakt am ZSI: Elke Dall, dall@zsi.at

EU Kooperation mit ASEAN-Staaten:

Vom 21. bis 23. Januar 2008 fand in Bonn das Kick-off Meeting für das INCO-NET mit Südostasien (SEA-EU-NET) statt. Unter Leitung des Internationalen Büros des deutschen Ministeriums für Bildung und Forschung (IB-DLR) fanden sich die sechs beteiligten Partner aus Südostasien und die elf europäischen Partner ein, um das Projekt auf den Weg zu bringen und die Arbeitsplanung des ersten Jahres zu konkretisieren.

Die zentrale Idee dieses Netzwerkes ist es, einen bi-regionalen forschungspolitischen Dialog zwischen EU-Mitgliedsländern und den wichtigsten ASEAN-Ländern (Südostasien) einzurichten, um gemeinsame forschungspolitische Ziele abzustecken, gegenseitige Informationsdefizite zu beheben und die Beteiligung von ForscherInnen und Forschungseinrichtungen aus Südostasien am 7. EU-Rahmenprogramm zu erhöhen. Darüber hinaus soll die Sichtbarkeit der Kooperation in Forschung und Entwicklung zwischen den EU-Ländern und den ASEAN-Ländern verbessert werden. Unter anderem werden im Rahmen der Ratspräsidentschaften Frankreichs (2008) und Ungarns (2010) bi-regionale Forschungskonferenzen ausgerichtet.

Das ZSI leitet das Arbeitspaket 4 „Analysis, Monitoring and Review", das wissenschaftlichen Input für die bi-regionale S&T Politikebene geben wird.

Kontakt am ZSI: Florian Gruber, gruber@zsi.at

Kooperation mit Osteuropa und Zentralasien:

Das dritte INCO-NET Projekt in dem das ZSI involviert ist, hat den regionalen Schwerpunkt in Russland, Ukraine und den Ländern Zentralasiens. Dieses Projekt wird von einer griechischen Institution koordiniert (ICBSS). Das Kick-off Treffen fand am 16. und17. Jänner 2008 in Athen statt.

Das ZSI kooperiert in diesem Projekt eng mit der Higher School of Economics in Moskau als Ko-Leiter eines Arbeitspakets, welches sich mit Monitoring und Analysen beschäftigt. Zentrale Kooperationspartner des ZSI in diesem Arbeitspaket sind darüber hinaus u.a. das Internationale Büro des deutschen Bildungs- und Wissenschaftsministeriums, der Norwegische Forschungsrat, die Moldawische Akademie der Wissenschaften, die Universität Tartu (Estland), sowie Organisationen aus der Ukraine, Weißrussland, Kasachstan, Usbekistan, Armenien, Georgien und Aserbaidschan.

Kontakt am ZSI: Desiree Pecarz, pecarz@zsi.at

Stärkung der bi-regionalen S&T Kooperation zwischen Lateinamerika und Europa:

Bei dem für den 26. bis 28. März 2008 in Buenos Aires geplanten Kick-Off des INCO-NET Projekts EULARINET („European Union – Latin American Research and Innovation NETworks") kommen die 20 lateinamerikanischen und europäischen Partner zusammen, um die Grundlinien für die 4-jährige Kooperation in diesem Projekt zu implementieren.

Der Start des Projekts, das von der EK als „Flagship" im Dialog über die Grundlinien der wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit zwischen Europa und den Ländern Lateinamerikas und der Karibik gefördert wird, liegt im Vorfeld des im Mai 2008 in Lima stattfindenden EU-Lateinamerika-Gipfels. Davon werden wichtige Impulse für den Ausbau der Beziehungen zwischen beiden Regionen erwartet. Die primäre Rolle von EULARINET ist es, den bi-regionalen forschungspolitischen Dialog zwischen den Mitgliedsländern der EU und den Ländern Lateinamerikas zu stärken, sowie gegenseitige Informationsdefizite über Forschungsprioritäten und Exzellenzinitiativen zu beheben. Als wichtigster Pfeiler für den Ausbau des bi-regionalen Forschungsdialogs ist dabei die Einbindung jener vier Länder, mit denen die EU bereits ein Abkommen zur wissenschaftlich technologischen Zusammenarbeit hat (Mexiko, Chile, Brasilien, Argentinien). Darüber hinaus soll EULARINET zur Festlegung von Grundlinien der wissenschaftlich technischen Zusammenarbeit, sowie zum Ausbau der Assoziierungsabkommen zwischen einzelnen Ländern der Region mit der Europäischen Region beitragen.

Der Schwerpunkt der wissenschaftlichen Tätigkeit des ZSI im Rahmen des EULARINET ist die Durchführung einer Benchmarking-Analyse von lateinamerikanischen Forschungseinrichtungen.

Kontakt am ZSI: Dirk Johann, johann@zsi.at