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Duration

04/2020 — 12/2020

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Lernen im Ausnahmezustand – Risiken und Chancen

Die SARS-CoV-2-Pandemie hat im österreichischen Schulsystem wie in anderen Ländern ein umfassendes Realexperiment ausgelöst: In einer bislang heterogenen Digitalisierungslandschaft haben sich Schulen, LehrerInnen und SchülerInnen sowie Familien innerhalb einer knappen Woche auf digitalisiertes, räumlich distanziertes Lernen (und teils auch Arbeiten) umstellen müssen. Auch die Schulen als Organisationen und das Schulsystem als Institution machen neue Lernerfahrungen. Sie testen digitale Medien und deren Möglichkeiten und Einschränkungen in gesamtgesellschaftlich herausfordernden Kontexten. Womöglich stehen dabei auch Arbeitsumfänge, Leistungs- und Benotungskriterien und –praxen zur Verhandlung – wiewohl die respektive Verhandlungsmacht wiederum sozial ungleich verteilt sein dürfte. Zudem entstehen soziale Innovationen zur Unterstützung. All dies bietet die Chance,  Handlungs-, Investitions-  und Gestaltungsbedarfe für das Zukunftsthema digitalen oder digital unterstützten Lernens auf mittlere Sicht zu präzisieren. Dazu gehen wir zum einen der Frage sozial ungleicher Lernerfolge und -erfahrungen im digitalen Raum nach, zum anderen der Frage nach den Möglichkeiten und Cancen selbstorganisierten und informellen Lernens. Das erlaubt es, evidenzbasierte Empfehlungen zu formulieren, um die Möglichkeiten digitalen Lernens im Schulkontext auf inklusive und chancengleiche Weise zu nutzen.

 Im Projekt befragen wir  in zweiwöchentlichem Abstand 3-4 mal ca. 50 LehrerInnen, ca. 480 SchülerInnen unterschiedlicher Altersstufen zwischen 8 und 16 Jahren und deren Eltern (mit Unterstützung des Landeselternverbandes Wien) an ca. 6 Wiener Schulen im Zeitraum April-Mai oder Juni 2020. Im Fokus stehen formelle und informelle Lernaktivitäten, Zeitaufwände, Kontakte, Schwierigkeiten und Hilfen im digitalen und analogen Raum. Gefragt wird auch nach Bildungshintergrund und Berufen der Eltern sowie dem Migrationshintergrund. Besonders rücken wir so die Erfahrungen und Wünsche der SchülerInnen ins Zentrum. Im Verlauf des Projekts bilden wir einen „SchülerInnenbeirat“ aus SchülerInnen der beteiligten Schulen, der sich an der Dateninterpretation und Generierung von Empfehlungen beteiligt. Im Anschluss führen wir an den beteiligten Schulen interaktive Workshops mit LehrerInnen, SchülerInnen und Eltern durch, in denen Erfahrungen noch einmal reflektiert und „Lessons Learned“ identifiziert werden. Nicht nur werden so die Ergebnisse validiert – die Beteiligten haben auch Gelegenheit, sich mit wissenschaftlicher Unterstützung des gemeinsam Gelernten und Geleisteten zu versichern. Das erlaubt es, gemeinsam mit ihnen evidenzbasierte Empfehlungen zu formulieren, um die Möglichkeiten digitalen Lernens im Schulkontext auf inklusive und chancengleiche Weise zu nutzen.

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