5. Nov. 2013

„Brain Drain versus Brain Gain“

Die Sozialwissenschaftlerin und Migrationsexpertin Stefanie Smoliner, ZSI, nahm als Inputgeberin am 18. Oktober bei einem Workshop anlässlich der 25-Jahr-Jubiläumsfeier im Afro-Asiatisches Institut Salzburg teil: Dieser führte aus entwicklungspolitischer Perspektive in die Problematik der Migration von Fachkräften, sowohl aus den Ländern des Südens in den Norden als auch von ländlichen in urbane Gebiete, ein. Zu Beginn des Workshops wurden aktuelle Zahlen zum Thema Braindrain präsentiert und insbesondere die Selektivität der Migrationsströme thematisiert.

Aktuelle Erkenntnisse zum Thema Abwanderung
Unter dem Schlagwort „Brain Drain versus Brain Gain“ wurden die positiven (Transfer von Wissen und Innovation, Rücküberweisungen, Diaspora-Netzwerke, Bildungsanreiz im Herkunftsland,etc.) und negativen Aspekte der Abwanderung Hochqualifizierter (Humankapitalverlust, Personalknappheit, Verlust an Steuerzahlern, Schwächung der Institutionen, Verlust an volkswirtschaftlichen Investitionen, etc.) gegenüber gestellt und diskutiert. Ob Braindrain einem Auswanderungsland schadet oder nützt, ist stark kontextabhängig und noch nicht ausreichend erforscht. Empirische Studien zeigen bisher, dass kleine und arme Entwicklungsländer von Braindrain eher geschwächt werden, während größere Länder und solche mittleren Einkommens tendenziell auch davon profitieren können (Langthaler 2008).
Bereits allgemein anerkannt ist jedoch, dass die Abwanderung von Fachkräften in Schlüsselsektoren wie Gesundheit und Bildung negative Folgen für die Erreichung der Millenniums-Entwicklungsziele der UN hat (Langthaler 2008). Abschließend wurden die politischen Strategien der UN und der Europäischen Union für eine Eindämmung des Brain Drain bzw. für eine Eindämmung „illegaler“, undokumentierter Migration vorgestellt, kritisch beleuchtet und gemeinsam mit den Teilnehmenden in ihren Auswirkungen sowohl auf die Herkunfts- als auch auf die Zielländer hinterfragt.

Weitere Themen und Events des Afro-Asiatisches Instituts Salzburg auf der Webseite:
www.aai-salzburg.at

Tags: migration