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Trust in Science and Democracy

13. Jan 2023

Stellungnahme des ZSI zum 10-Punkte-Programm

Sehr geehrte Damen und Herren,

das ZSI ist seit vielen Jahren an der Schnittstelle Wissenschaft und Gesellschaft tätig und international ein anerkannter Partner in der Wissenschafts- und Demokratievermittlung, vor allem auch, wenn es um partizipative und transdisziplinäre Prozesse geht. Es ist uns eine Ehre, bei der österreichweiten Vernetzung zu “Trust in Science and Democracy" dabei zu sein, da es eine sehr begrüßenswerte Initiative darstellt.

Das ausgearbeitete 10-Punkte-Programm zur Stärkung des Vertrauens in Wissenschaft und Demokratie in Österreich bedeutet einen wichtigen Schritt, den wir begrüßen und gerne unterstützen. Es werden essentielle Punkte, vor allem in der Pädagogik, Schule und Hochschule angesprochen. 

Allerdings konzentriert sich, unserer Ansicht nach, der Plan fast ausschließlich auf die Wissenschaftskommunikation und spart wichtige Maßnahmen im Bereich der Wissenschaftspartizipation aus. Citizen Science, zum Beispiel, hat sich unseren Erfahrungen nach, die wir über viele Jahre vor allem im europäischen Kontext sammeln konnten, als sehr wirksame Methode zur Generierung von einem besseren Wissenschaftsverständnis in der Bevölkerung erwiesen. Eine kürzlich von uns veröffentlichte Studie belegt zum Beispiel, wie bestimmte Personengruppen, die bisher kaum mit Wissenschaft in Berührung kamen und oft als sogenannte “schwer erreichbare Zielgruppen” gelten, durch die aktive Einbindung ein gesteigertes Interesse an Wissenschaft gezeigt haben.

Auch sehen wir die Einbindung aller Akteure des Quadruple Helix-Ansatzes, nämlich Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft als entscheidenden Faktor in einer erfolgreichen Strategie zur Verbesserung der “Trust in Science and Democracy” verankert. Die aktive Einbindung der Politik und öffentlicher Entscheidungsträger bzw. auch der Zivilgesellschaft in der Forschungsteilhabe erschließt sich allerdings im präsentieren 10 -Punkte-Programm noch nicht auf den ersten Blick.  

Wir wären daher sehr gerne bereit, auch gemeinsam mit VertreterInnen anderer Institutionen, hier zusätzliche Maßnahmen zu erarbeiten bzw. in Zukunft weitere Punkte einzubringen.

Mit freundlichen Grüßen

Barbara Kieslinger, Elisabeth Unterfrauner & Klaus Schuch

 

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Tags: citizen science, citizen social science, democracy, democratic governance