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Technik & Wissen

Kooperative Sanierung. Modelle zur Einbeziehung der BewohnerInnen bei nachhaltigen Gebäudesanierungen

In der Bau- und Wohnungswirtschaft bekommt die Instandhaltung und Modernisierung bestehender Gebäude und Wohnungen ein immer größeres Gewicht. Bereits jetzt entfällt etwa die Hälfte der jährlich für den Wohnungsbau aufgewendeten Investitionen auf Instandsetzung, Sanierung und Modernisierung bestehender Wohnungen.

Umfangreiche Sanierungsprozesse im großvolumigen Wohnbau sind aber ohne die Einbindung der BewohnerInnen nicht durchführbar - vor allem dann nicht, wenn die Sanierungsmaßnahmen (etwa zusätzliche energetische und ökologische Verbesserungen) aus rechtlichen Gründen nur mit Zustimmung der BewohnerInnen möglich sind. Durch eine frühzeitige und systematischere Einbeziehung von BewohnerInnen könnten zweifellos viele der derzeit von Wohnbauträgern geäußerten Probleme, wie mangelnde Unterstützung umfassender Sanierungsmaßnahmen, vermieden werden. Die Forderung nach einem kooperativen Sanierungsmodell soll hier allerdings nicht nur mit bloßen Notwendigkeiten argumentiert werden. Nutzerbeteiligung wird vielmehr als Chance zur aktiven Auseinandersetzung mit der eigenen Wohnung/dem eigenen Wohnumfeld gesehen. Bei entsprechender Realisierung resultiert daraus in der Regel hohe Akzeptanz und Identifikation mit den ausgewählten Lösungen.

Neben der möglichst weitgehenden Einbeziehung von NutzerInnen geht es in diesem Projekt aber auch um die Frage, wie allgemein akzeptierte Zielsetzungen nachhaltiger Entwicklung mit eher normativem Charakter stärker als bisher in solche kooperativen Entscheidungsprozesse einfließen können.

Ziel dieses Projektes ist es, die Bedürfnisse von Eigentümern und BewohnerInnen bei Sanierungsprozessen in Geschosswohnbauten (Miete, Eigentum, Mischformen) zu erforschen, effiziente und praktikable Modelle der Nutzerpartizipation zu entwickeln, exemplarische Moderations- und Beteiligungsprozesse für Sanierungsprojekte durchzuführen und die Projektergebnisse in Form einer Broschüre aufzubereiten.

Im Zentrum der Arbeit steht die Entwicklung eines Beteiligungsmodells,

  • das einen idealtypischen Ablauf skizziert, der auf die weitgehende Einbeziehung von BewohnerInnen und - falls realisierbar - AnrainerInnen des Stadtteils abzielt;
  • das aus unterschiedlichen, je nach Anforderung, flexibel kombinierbaren Elementen besteht;
  • das Nutzerbeteiligung über den gesamten Sanierungsprozess ermöglicht;
  • das neben der Beteiligung von BewohnerInnen auch die Auseinandersetzung mit normativen Aspekten von nachhaltigem Umgang mit Wohnraum berücksichtigt und forciert;
  • und das sich nicht auf das zu sanierende Gebäude im engeren Sinn beschränkt, sondern auch Vorschläge zur Einbeziehung der betroffenen Bevölkerung aus dem Gebäudeumfeld und der lokalen Politik anbietet.

Mitarbeiter/innen:

  • Mag. Dr. Michael Ornetzeder (Projektleitung)

Bereich: Technik & Wissen

Noch keine Partner eingetragen

Typ: Forschung

Programm: Nachhaltig Wirtschaften: Haus der Zukunft (BMVIT)

Projekt Status: Abgeschlossen

Von/Bis: 01/2003 - 06/2005

Laufzeit: 30 Monate