Der arbeitende Körper in der Informationsgesellschaft
Ziel der Studie war es, telekommunikative Vermittlung und Dienstleistung in Österreich aus einer sozialhistorischen und medien- bzw. arbeitssoziologischen Perspektive zu untersuchen. Schon in der Telefonvermittlung des späten 19. Jahrhunderts fungierte der Körper der Frau als Schnittstelle in der Kopplung von menschlicher Stimme und Maschinenensembles. Im Gegensatz zur euphorischen Rede von "Ideenökonomie" und "Wissensgesellschaft" stellen bestimmte Formen telematischer Dienstleistung heute die Schattenseite einer sogenannten Informationsgesellschaft dar. Zwar sind Fragmente eines emanzipatorischen Charakters in der Rolle der telematischen Dienstleisterin auszumachen, andererseits aber ist diese Rolle tendenziell einem Syndrom aus prekären Arbeitsverhältnissen, drohender Dequalifizierung und Diskurskontrolle verbunden. Die Studie analysierte historische Brüche und Kontinuitäten des Komplexes "Frau/Stimme/Maschine" vom "Fräulein vom Amt" bis zur zeitgenössischen Arbeit im Call Center.
Mitarbeiter/innen:
- Dr. Fritz Betz (Projektleitung)
Bereich: Arbeit & Chancengleichheit
Noch keine Partner eingetragen
Typ: Forschung
Projekt Status: Abgeschlossen
Laufzeit: 13 Monate
Von/Bis: 07/1999 - 07/2000