Die Lebensqualität von ArbeitskraftunternehmerInnen
Die Diskussion zur Erosion des Normalarbeitsverhältnis zugunsten offenerer, zum Teil prekärer Arbeitsformen mit erhöhten Anforderungen an die Flexibilität der Erwerbstätigen ist auf Phänomene wie "atypische Beschäftigungsformen" oder "Neue Selbständigkeit" konzentriert. Dies verstellt allerdings den Blick auf tiefergehendere Veränderungen. Die zunehmende sachliche, zeitliche, räumliche und soziale Entgrenzung der Arbeit transformiert immer mehr - selbständig und unselbständig - Beschäftigte gleichsam zu "UnternehmerInnen ihrer selbst" oder "ArbeitskraftunternehmerInnen." In diesem empirisch angelegten Forschungsvorhaben wurden über Primärerhebungen (erwerbsbiographisch zentrierte qualitative Interviews, Fallstudienanalysen) und Sekundärauswertungen bestehender Datensätze "Selbst-Managementstrategien" bei österreichischen Flexibilitäts- und Mobilitätspionieren in den Dienstleistungsbranchen Medien, EDV, Telekommunikation und Internet untersucht. Folgende Fragen standen im Zentrum der Analyse:
- Worin liegen die Chancen und Risiken der Flexibilisierung, Entgrenzung und Individualisierung der Arbeit?
- Wie und wie unterschiedlich werden Flexibilitätszumutungen von Erwerbstätigen verarbeitet?
- Wie gelingen Strukturierungsleistungen für Vertrauen, Sicherheit, Anerkennung, und Identität?
- Wie erfolgt die Einbettung des Arbeitsalltages in andere Lebensführungskontexte (Freizeit, Familie, Partnerschaft)?
- Gibt es "benennbare" Grenzen zwischen Flexibilisierungsgewinnern und -verlierern und wie verlaufen diese?
Wie verändern sich betriebliche Organisationskontexte angesichts zunehmender Flexibilisierungsanforderungen?
Mitarbeiter/innen:
- Dr. Hubert Eichmann (Projektleitung)
Bereich: Arbeit & Chancengleichheit
Noch keine Partner eingetragen
Typ: Forschung
Projekt Status: Abgeschlossen
Von/Bis: 07/2000 - 09/2001
Laufzeit: 15 Monate