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Forschungsbudget für 7. Rahmenprogramm der EU gefährdet

16. Jun 2005

European Research Advisory Board (EURAB) alarmiert die Scientific Community in Europa: In den laufenden Verhandlungen über die Zukunft des EU-Budgets ab 2007 steht die von der EK empfohlene Aufstockung des 7. Rahmenprogramms für FTE auf dem Spiel.

ZSI und SORA folgen dem Appell der Vorsitzenden des EURAB, Prof. Helga Nowotny, und wenden sich in einem offenen Brief an die österreichische Bundesregierung sowie weitere wichtige Wissenschaftseinrichtungen gegen die drohende Re-Nationalisierung der Forschungsförderung und der EU-Politik generell.

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"Sehr geehrte Damen und Herren,

in unserer Verantwortung für mehr als 60 Beschäftigte in sozialwissenschaftlichen Instituten sind wir von Entscheidungen des Europäischen Rats über das künftige EU-Budget unmittelbar betroffen. Noch grundsätzlicher betroffen machen uns jedoch strukturelle Auswirkungen, falls die notwendige Stärkung von Wissenschaft, Forschung und Innovation ausbleiben sollte.

Führen die Verhandlungen über das Budget der Europäischen Union zu den aktuell vorgeschlagen Kürzungen im Forschungsbudget, so droht eine Rückbildung des Europäischen Forschungsraums zugunsten nationaler Strategien für Forschung, technologische und gesellschaftliche Entwicklung. Generell würde die europäische Integration geschwächt und damit ein völlig falsches Signal in einer ohnehin kritischen Entwicklungsphase der EU gesetzt.

Die Folgen wären enorm:

- Eine Provinzialisierung der österreichischen Forschung durch weniger Zusammenarbeit auf europäischer Ebene und damit weniger Konkurrenzfähigkeit
- Brain-Drain: Die Abwanderung qualifizierter Kräfte da entsprechende Arbeitsplätze fehlen
- Gefährung bestehender Arbeitsplätze qualifizierter WissenschafterInnen

Österreich hat sich bisher erfolgreich an den EU-Rahmenprogrammen der Forschung beteiligt, das zeigen - auch im sozialwissenschaftlichen Bereich - prestigeträchtige Projekte wie EUYOUPART, TENASSESS, INNOCULT, SIREN und PROLEARN.

Daher treten die außeruniversitären Forschungsinstitute ZSI und SORA für eine ausreichende Finanzierung des 7. EU-Rahmenprogramms der Forschung ein. Statt reduziert müssen die Mittel für Forschung aufgestockt werden, um den Wirtschaftsstandort Europa langfristig zu sichern.

Die Lissabon-Ziele der EU können nur durch massive Investitionen in Forschung, Technologie und Entwicklung erreicht werden, das stellte das European Research Advisory Board (EURAB) kürzlich klar. Eine Stellungnahme des Chairs des EURAB, Prof. Helga Nowotny, zu den finanziellen Perspektiven des 7. EU-Rahmenprogramms finden Sie im Anhang.

Die EU-Förderung für wissenschaftliche Projekte ist für die österreichische Forschung von enormer Bedeutung. Daher bitten wir Sie um Unterstützung auf europäischer Ebene: Verhandeln Sie für die österreichische und europäische Zukunft und setzen Sie sich für mehr EU-Mittel für die Forschung ein!

Mit freundlichen Grüßen

Günther Ogris, M.A., Wissenschaftlicher Leiter SORA

Univ.-Doz. Josef Hochgerner, Wissenschaftlicher Leiter ZSI"

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