Grundlage für die bedarfsgerechte Planung von Pflege und Kinderbetreuung
20. Mär 2019
Am 19.3.2019 wurden die Ergebnisse der vom ZSI durchgeführten Studie „Regionalinitative Frauenbeschäftigung - Studie zum Betreuungsbedarf und Betreuungsangebot (Kinder und Pflege) in der Region Obersteiermark West“ bei einer Pressekonferenz in Judenburg präsentiert. Die Studie wurde vom Regionalmanagement Obersteiermark West beauftragt und von den Bürgermeister_innen aller 34 Gemeinden der Region mitgetragen.
Die Auswertung der Bedarfserhebung liefert, wie die Landtagsabgeordnete GABRIELE KOLAR bei der Pressekonferenz meinte, eine gute Grundlage für Gemeindepolitiker_innen um Kinderbetreuung und Pflege bedarfsgerecht zu gestalten.
Präsentierten die Studie: Irina Vana vom Zentrum für Soziale Innovation, Regionalmanagement-Vorsitzende LAbg. Gabriele Kolar, ihr Stellvertreter Hermann Hartleb, zweite Landtagspräsidentin LAbg. Manuela Khom, Regionalmanagement-Geschäftsführerin Bibiane Puhl
Foto: Josef Fröhlich, Kleine Zeitung
Zentrale Ergebnisse der Studie:
Frauen übernehmen überwiegend die Kinderbetreuung und die Unterstützung pflegebedürftiger Angehörigen. Die Mehrzahl der Frauen möchte, wenn die Kinderbetreuung geregelt ist weiterhin Teilzeit arbeiten, jedoch im Schnitt um 9 Stunden pro Woche länger als bisher. Das entspricht insgesamt 101.317 Stunden pro Wochen.
36% der Haushalte mit Kindern <15 Jahren haben einen zusätzlichen Betreuungsbedarf. Potential zu einer bedarfsgerechten Ausgestaltung der Kinderbetreuung liegt insbesondere in der Verringerung der Schließtage und Ferienzeiten und dem Ausbau der Nachmittagsbetreuung, sowie Betreuungsangeboten nach 16:00 für Kindergarten- und Volksschulkinder. Zudem werden zusätzliche Betreuungsplätze für Kinder unter 3 Jahren nachgefragt.
Zusätzliche Betreuungszeiten werden vor allem in jenen Gemeinden Muraus, in denen ein entsprechendes Angebot nicht vorhanden ist, sowie in den kinderreicheren Regionen des Bezirks Murtal nachgefragt.
Der Bedarf an zusätzlichen Pflegediensten ist in der Region insgesamt eher gering. Hilfe bei der Pflege von Angehörigen wird vor allem bei Unterstützungsleistungen im Alltag nachgefragt. Eine einheitliche Anlaufstellung für Pflegefragen, die über Ansprüche informiert, Hilfen koordiniert und pflegenden Angehörigen beratend zur Seite steht, könnte pflegenden Angehörigen eine zeitliche und emotionale Entlastung bringen.
Sowohl die demographische Entwicklung im Bezirk Murau als auch der in den nordwestlichen Gemeinden des Bezirks gemeldete Mehrbedarf, legen einen Fokus auf diese Region beim Ausbau von Pflegeangeboten nahe.
Medienecho:
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