22. Jan 2009

US-Präsident Barack Obama hat angekündigt, ein Büro für Soziale Innovation im Weißen Haus einzurichten. Zeitgleich fand in Brüssel eine Dialog-Veranstaltung zur Förderung der sozialen Innovation mit dem Präsidenten der EU-Kommission, Joao Barroso, statt. "Dabei sollten neue Mittel und Wege erkundet werden, wie der Bereich 'soziale Innovation' in der erneuerten Sozialagenda stärker gefördert werden kann". Quelle: Presseerklärung vom 20. 1. 2009
http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/09/81&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=en

Innerhalb von Stunden wurden somit in der Woche 4 des Jahres 2009 von den höchsten Repräsentanten der USA und der Europäischen Kommission massive Signale gesetzt, wonach soziale Innovationen und soziale Aspekte von herkömmlich verstandenen technisch-wirtschaftlichen Innovationen nicht länger vernachlässigt werden dürfen.
http://www.youngfoundation.org/social-innovation/news/social-innovation-wins-backing-president-obama-and-barroso

Diese neueste Aufwertung von sozialen Innovationen stellt die Spitze einer Entwicklung dar, die seit einigen Jahren Dynamik gewinnt:

Die Gründung des ZSI vor knapp 20 Jahren blieb weitgehend unbeachtet und zehn Jahre lang eine weltweite Ausnahmeerscheinung. Erst im Jahr 2000 kam es zur Gründung des Center for Social Innovation an der Stanford Universität in den USA (das weltweit zweite CSI), im Jahr 2004 entstand ein weiteres Centre for Social Innovation in Toronto, Canada.

Seither findet das Thema „Soziale Innovation“ weltweit zunehmend Aufmerksamkeit und immer mehr Zentren oder Institute für Soziale Innovation werden gegründet, wobei in einer Reihe von Ländern Stiftungen, Firmen und öffentliche Stellen beachtliche Unterstützung gewähren. So erhält das 2006 gegründete Nederlands Centre for Social Innovation jährliche Förderungen in Höhe von ca. 1 Mio. € aus drei Ministerien, sowie ebenfalls ca. 1 Mio. Sponsorgelder von privaten Firmen). Im Juni 2008 hat der Ministerpräsident von South Australia für drei Jahre 6 Mio. Australische Dollar zum Aufbau des Australian Centre for Social Innovation zugesagt; s. Pressemitteilung http://www.ministers.sa.gov.au/news.php?id=3296

Der wissenschaftsbasierte Zugang, dass wir soziale Innovation als Teil von allgemein wichtigen Innovationsprozessen betrachten, analysieren und fördern, unterscheidet uns bis heute von vielen anderen, die sich häufig auf Teilaspekte wie z. B. soziales Unternehmertum, Gemeindezentren, Bürgerinitiativen oder einfach soziale Netzwerke konzentrieren.

Downloads: