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XING Magazin: Innovationen in Indien – „Business Sutra“ mit dem Segen der Götter

18. Jun 2015

Ein Gespräch mit der Künstlerin Radha Anjali und dem Forschungsmanager Florian Gruber, ZSI

Lesen Sie das ganze Gespräch (als Printausgabe oder via DIVIBIB) in XING Magazin Nr. 29. (Schwerpunkt der Ausgabe Wirtschaftsjournalismus)

Welche Rolle spielen Kunst, Forschung & Innovation für das, was im saloppen Jargon der 2000er Jahre „Indishness“ genannt wird? Ein gedanklicher Rundgang durch die Themen zeigt, dass die Existenz vieler Gegensätze – zwischen Tradition, Mythologie, den Religionen, dem Alltag, der Armut, einer neuer Mittelschicht, Produktwelten und Popkultur als auch den Interessen der globalen Eliten — Reibung und Funkenflug erzeugt. Das Leben funktioniert in Indien auf seine Art und Weise –  das vermittelte auch das Gespräch mit Radha Anjali und Florian Gruber.

Indien machte in den letzten Jahrzehnten viele Schritte in Richtung Modernisierung und Wachstum, gleichzeitig scheinen drängende Fragen in der Gesellschaft unbeantwortet. Was ist das Besondere an der Indischen Moderne – oder Postmoderne?

Florian Gruber: Der Begriff Postmoderne ist im Zusammenhang mit Indien nicht eingeführt. Man kann auch nicht von einem sondern von „vielen Indien“ sprechen: Etwa 1,2 Milliarden Menschen leben in 29 Bundesstaaten und sprechen um die hundert Sprachen bzw. Dialekte  aus vier verschiedenen Sprachfamilien. Diese Vielheit bewirkt Spannungsfelder zwischen den Kulturen, Religionen und Regionen.
In Bezug auf eine landesweite Modernisierung sind vor allem Infrastruktur-Probleme auf der Tagesordnung, dieser Bereich wird auch häufig als das „Bottleneck“ Indiens bezeichnet. Die Unterschiede werden vor allem bei Vergleichen des Lebensstandards in den Städten, die stark anglo-amerikanisch geprägt sind, und den ruralen Gebiete sichtbar.
Eine weitere Hürde ist das Bildungsgefälle: Die Mehrheit meiner indischen KollegInnen aus Forschung und Wissenschaft wurden in Europa oder den USA ausgebildet. Ich spüre keine Fremdheit während unseren Begegnungen. Die andere Seite findet sich in den ländlichen Regionen, in denen Analphabetismus noch verbreitet ist.
Das ist eine Perspektive auf Indien, meine Erfahrungen reichen aber weiter: Gegen Ende der Studienzeit verbrachten meine Frau und ich einige Monate im Süden des Landes. Dort absolvierten wir Tanz- und Theaterausbildungen und lernten eine andere, stark in sich ruhende Seite Indiens kennen und schätzen.

Radha Anjali: Moderne und Tradition treffen in Indien ungefiltert aufeinander...

Das Gespräch führte Pamela Bartar  für XING Magazin/KulturDiplomatMagazin im Winter/Frühjahr 2015.

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Tags: India, international cooperation, social innovation