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Forschung verbindet!

4. Mai 2005

Unter dem Motto "Forschung verbindet!" fand am 13. Mai ein von ZSI und SORA gemeinsam organisiertes Eröffnungsfest der beiden neuen Büros in der Linken Wienzeile 246 statt. Dazu konnten im Erdgeschoß, Garten und ersten Stock einige hundert Gäste begrüßt werden. Nach Begrüßungsreden durch die Institutsleiter sowie Frau Dr. König vom bm:bwk und Stadtrat DI Schicker trugen Weinverkostung, Catering, Musik und Tanz zu anregenden Gesprächen und bester Stimmung bis nach Mitternacht bei.

Am 14. Mai wurde dazu folgende Pressemitteilung veröffentlicht:

Kooperation von ZSI und SORA stärkt Forschungsstandort Wien in Europa
Utl.: Europäisierung der österreichischen Sozialwissenschaften trotz Gegenwind

Wien (SORA, ZSI). "Für eine weltoffene Stadt ist es ganz entscheidend, dass Institute wie SORA und ZSI versuchen, über Grenzen hinweg zu gehen und zu kooperieren. Ich würde mich freuen, wenn es gelingen würde, in der Linken Wienzeile 246 ein Zentrum der Forschung zu errichten", erklärte DI Rudolf Schicker, Stadtrat für Stadtentwicklung und Verkehr der Stadt Wien, gestern, Donnerstag, bei der Eröffnung des neuen Standortes der beiden Institute in der Linken Wienzeile 246. Einen "Beginn für ein Haus der sozialwissenschaftlichen Forschung, das hoffentlich noch wächst und sicher erfolgreich ist", sieht auch Univ.-Doz. Dr. Josef Hochgerner, wissenschaftlicher Leiter und Vorstandsvorsitzender des ZSI in der Kooperation mit SORA. Gemeinsam erwirtschaften die beiden außeruniversitären sozialwissenschaftlichen Institute bereits rund 3,5 Millionen Euro Jahresumsatz.

Erfolg trotz Gegenwind

"SORA und ZSI bewegen sich auf einem Markt, in dem wenig Forschungsmittel vorhanden sind, der an einem Mangel an Infrastruktur und Ausbildungsmöglichkeiten leidet, in dem bei EU-Projekten nur Teilfinanzierungen gegeben werden. Somit haben wir Schwierigkeiten, Ressourcen für Akquisition, Publikationen und Weiterbildung der MitarbeiterInnen freizumachen", erklärte Hochgerner. Die Kooperation der beiden Institute soll hier – zu mindestens teilweise – Abhilfe schaffen.

 
Motor der Europäisierung

Die Kooperation stärkt auch die Stellung von ZSI und SORA im europäischen Forschungsraum. "Beide Institute sind sehr intensiv und erfolgreich in EU-Forschungsprogrammen beteiligt, das ZSI hat hier Pionierarbeit geleistet. Dadurch ist die EU-weit einzigartige Situation entstanden, dass die außeruniversitären Institute weit erfolgreicher als die Universitäten in der Einreichung von sozialwissenschaftlichen EU-Projekten waren", so Dr. Ilse König, Abteilungsleiterin Gesellschaftswissenschaften im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur bei der Eröffnung.

Dieser Erfolg wird durch die Förderbedingungen in Österreich jedoch in Frage gestellt: In der vergangenen Ausschreibung im sechsten EU-Rahmenprogramm sind für die großen Projekte nur große europäische Einrichtungen als Projektkoordinatoren zum Zug gekommen – die österreichischen Institute sind dafür zu klein.

Günther Ogris, MA, gemeinsam mit Christoph Hofinger wissenschaftlicher Leiter und Geschäftsführer von SORA, sieht dafür folgende Gründe: "Der Jubiläumsfonds der Nationalbank vergibt keine Projekte über 109.010 EURO und zahlt keine Overheadkosten. Ähnlich der FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung), der zwar auch etwas größere Projekte vergibt, aber ebenso keine Overheadkosten bezahlt. Zudem reicht die
Ko-Finanzierung von EU-Forschungsprojekten im 6tn Rahmenprogramm bestenfalls für 20 Prozent der anfallenden Overheadkosten." Unter solchen Finanzierungsbedingungen könne man kein Institut in europäischer Größenordnung aufbauen, so Ogris. Stattdessen würden durch die österreichischen Finanzierungsmodelle atypische Beschäftigungsverhältnisse begünstigt und das Entstehen eines produktiv wirksamen Arbeitsmarkts für SozialwissenschafterInnen behindert. "Das Zusammenziehen der beiden Institute in einem gemeinsamen Haus ist letztlich ein Schritt, um diesen Herausforderungen gewachsen zu
werden", erklärte Ogris.


Kompetenzen gemeinsam nutzen

Sowohl ZSI als auch SORA forschen in den Bereichen Arbeitsmarkt und Innovation, das ZSI deckt zudem das Forschungsfeld Technik und Wissen ab, SORA setzt seine Schwerpunkte auch in den Bereichen Wahlen und Politik, Migration und Markt- und Kundenkommunikation. In all diesen Feldern gibt es durch die Kooperation mehr Möglichkeiten, zusammenzuarbeiten und sich gegenseitig zu ergänzen. "SORA und ZSI verbindet zudem der Anspruch, fundierte Sozialwissenschaft praktisch nutzbar zu machen und an der Gestaltung von sozialen Entwicklungen und politischer Kultur mit Forschung unterstützend aktiv mitzuarbeiten", so Hochgerner, "und gemeinsam geht es besser als alleine."

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