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Erfolge des ZSI im 7. Forschungsrahmenprogramm

11. Sep 2013

Editorial: Ein Kommentar von Klaus Schuch, ZSI

5_editorial.jpg   Im aktuellen PROVISO-Bericht des BMWF wird das ZSI als eine der erfolgreichsten Forschungseinrichtungen Österreichs im RP7 ausgewiesen, und zwar sowohl in quantitativer als auch qualitativer Hinsicht. Die Liste der erfolgreichen Einrichtungen im RP7 wird von der TU Wien, gefolgt von der Universität Wien und dem AIT angeführt. Das ZSI liegt an der 15. Stelle aller österreichischer Forschungseinrichtungen, und damit noch vor einigen österreichischen Universitäten, allen österreichischen Fachhochschulen und allen österreichischen Unternehmen. Nach dem AIT, der ÖAW und dem Joanneum Research ist das ZSI die viertbestplazierte außeruniversitäre Forschungseinrichtung im Land, obwohl es – im Gegensatz zu seinen Mitbewerbern - über keine strukturelle Grundfinanzierung verfügt.
Noch bemerkenswerter ist das hervorragende Abschneiden des ZSI in qualitativer Hinsicht, insbesondere wenn man den Größeneffekt ins Kalkül zieht. Mit 50+ ExpertInnen gehört das ZSI zwar zu den größten sozialwissenschaftlichen Einrichtungen Österreichs, liegt vom akademischen Personalstand aber deutlich unter den anderen führenden österreichischen Exzellenzeinrichtungen im RP7. In Bezug auf die Personalstand-Projektanzahl-Relation ist das ZSI eine internationale Benchmark.

Die Koordination europäischer Großprojekte ist ein weiterer wichtiger qualitativer Indikator für die internationale Leistungsfähigkeit einer Forschungseinrichtung. Das ZSI positioniert sich unter den österreichischen Forschungseinrichtungen, die RP7-Projekte koordinieren, an der 10. Stelle und damit ungefähr gleich auf mit der BOKU und der Universität Linz. Setzt man die eingereichten Projektkoordinationen mit den bewilligten Projektkoordinationen in Relation, dann weist das ZSI eine Erfolgsquote von knapp über 40% aus und liegt somit an der vierten Stelle im österreichischen Ranking. Berücksichtigt wurden hierbei von PROVISO alle österreichischen Einrichtungen, die zumindest vier RP7-Projekte koordinieren.

Im „Wiener Ranking“ der koordinierenden Einrichtungen liegt das ZSI absolut gesehen an der fünften Stelle und liegt – hinter EUTEMA – an der zweiten Stelle in Bezug auf die Erfolgsquote unter den koordinierenden Wiener Forschungseinrichtungen.

Das erfolgreiche Abschneiden des ZSI im RP7 hat mehrere Gründe. Erstens ist das ZSI seit Anfang der 1990er Jahre erfahren in den Rahmenprogrammen und hat seine internen Strukturen kontinuierlich an den Wissens- und Managementerfordernissen europäischer Programme ausgerichtet. ZSI-MitarbeiterInnen geben ihr diesbezügliches Wissen seit vielen Jahren in Seminaren (z.B. der FFG), Lehrveranstaltungen und internationalen Workshops weiter. Ein weiterer organisatorischer Allokationseffekt, der über die Jahre hinweg aufgebaut wurde, ist die sehr gute Vernetzung des ZSI. Das Institut wird auf internationaler Ebene als verlässlicher, erfahrener und gleichermaßen innovativer und kompetenter Partner wahrgenommen. Ebenso wichtig ist jedoch auch eine enge Vernetzung und Abstimmung mit wesentlichen nationalen Stakeholdern, um Synergien und scaling-up-Effekte schaffen und nutzen zu können.
Drittens weist das ZSI einen guten Mix zwischen Spezialisierung und methodischer sowie thematischer Generalisierung aus. Soziale Innovationen in ihren unterschiedlichsten Ausprägungen kennzeichnen die Veränderungsbereitschaft und den Veränderungsanspruch vieler öffentlicher Interventionen, auch im Bereich missionsbasierter Forschungsprogramme. Soziale Innovationen finden Platz in so vielfältigen Bereichen wie der Risikoforschung, der Technologie-, Produkt-, Prozess- und Systementwicklung, der Technologiefolgenabschätzung, dem Wissenschaftsdialog und haben natürlich auch ihren Platz in vielen politikrelevanten sozialwissenschaftlichen Themen. Darüber hinaus weist das ZSI ein international wahrgenommenes Alleinstellungsmerkmal im Bereich der Techno-Globalisierungsforschung und der Analyse internationaler FTI-Kooperationen aus. Es ist demnach nicht überraschend, dass vor diesem Hintergrund das ZSI in mehreren Subbereichen des 7. Europäischen Forschungsrahmenprogramms erfolgreich mit Projekten und Projektkoordinationen vertreten ist. Dazu zählen die Bereiche „INCO“ (internationale Kooperation), „SSH“ (Sozial- und Geisteswissenschaften), IKT, e-Infrastructures, nano-sciences, environment und „Science in Society“.

Ein weiterer, wenngleich nicht abschließender Grund für die erfolgreiche Beteiligung des ZSI im RP7 ist der Umstand, dass das ZSI als außeruniversitäres sozialwissenschaftliches Institut für den leider sehr verzerrten österreichischen „Forschungsmarkt“ zu groß ist und daher offensiv Drittmittel aus europäischen Programmen einwerben muss. Das Fehlen einer nationalen infrastrukturellen Absicherung erschwert dies jedoch erheblich. Trotz der feststellbaren Erfolge erlaubt dieser Umstand nur eine suboptimale Nutzung der vielfältigen Potenziale, die sich durch europäische und internationale Zusammenarbeit ergeben.“

Zur Person
Dr. Klaus Schuch übernahm 2012 das Strategic Research Management, zuvor war er seit 2001 als Geschäftsführer für das ZSI tätig. Der Sozial- und Wirtschaftsgeografiewissenschafter ist in zahlreichen ERA-NETs und INCO-NETs involviert und publizierte bisher über 50 wissenschaftliche Papers und Berichte. Von 2009 bis 2012 war Schuch österreichischer Korrespondent für ERAWATCH. Seit Mai 2012 zeichnet er als Geschäftsführer der österreichischen Plattform Forschungs- und Technologieevaluierung (fteval) verantwortlich.
Darüber hinaus ist Schuch Mitglied der Kommission für Forschung & Entwicklung der österreichischen Agentur für internationale Mobilität und Kooperation in Bildung, Wissenschaft und Forschung (OeAD).
Nach zahlreichen beruflichen Meilensteinen an heimischen und internationalen Universitäten unterrichtet Klaus Schuch gegenwärtig als Lektor an der Universität Wien („Monitoring & Evaluation“) und am postgradualen Lehrgang SOQUA („Innovation in der Wissensgesellschaft“).

 

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Tags: Africa, Asia, European Research Area, ICT, Latin America, research and innovation management, research cooperation