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EQUNET-Projekt „evolving diversity“

15. Dez 2010

Der erste Bericht zur Studie „evolving diversity“

Das EQUNET-Projekt untersucht den Universitätszugang für benachteiligte Gruppen. Anhand von Good- und Bad- Practices-Beispielen sollen die Barrieren des Hochschulzugangs eruiert werden, mit dem Ziel den Zugang für diese benachteiligten Gruppen zu verbessern. Der erste Bericht „evolving diversity“ liefert einen kompakten Überblick über Theorie und Praxis des Hochschulzugangs in Europa zu folgenden Themen: Einkommenssituation der Studenten, Studiengebühren, Stipendien und Berufstätigkeit. Zu den zentralen Fragen dieser Studie zählen:

  • In welchen Ländern ist der Zugang einkommens- und bildungsferner Schichten zu tertiärer Ausbildung am selektivsten?
  • Welche Rolle spielen Studiengebühren- und Stipendiensysteme?
  • Welche Bildungssysteme führen zu „equity“ beim Hochschulzugang?

Übergeordnetes Ziel des EQUNET-Projekts ist die Entwicklung eines Indikators bzw. Indexes, der eine Klassifizierung des europäischen Hochschulraumes bezüglich „equity“ ermöglicht und „best practise"-Modelle zu identifizieren. Der erste Bericht liefert eine Reihe von Einsichten zum Thema Gleichstellung:

  • Die Entwicklung im tertiären Ausbildungssektor ist durch einen permanenten Anstieg der StudentInnenzahlen gekennzeichnet: Noch nie haben so viele Menschen ein Universitäts-, bzw. (Fach)Hochschulstudium begonnen bzw. abgeschlossen.
  • An dieser Ausweitung universitärer Bildungschancen partizipieren jedoch Bevölkerungsgruppen höchst ungleich: Noch immer ist der Universitätszugang europaweit schichtspezifisch selektiv.
  • Jugendliche aus einkommens- und bildungsschwachen Schichten, aber auch MigrantInnen, Behinderte etc. sind an den Universitäten Europas unterrepräsentiert, obwohl vielfältige Maßnahmen, wie z. B. Stipendiensysteme, diesem Trend entgegenwirken sollten.

Andreas Bohonnek, verantwortlicher Projektmitarbeiter des Bereichs Technik & Wissen, resümiert: " Finnland und Niederlande zählen zu den Best-Practice-Beispielen, hier entspricht der Anteil Studierender aus bildungsfernen Schichten am ehesten dem der Gesamtbevölkerung (Equity), doch auch hier liegt deren Anteil deutlich unter dem der Gesamtbevölkerung. Österreich zählt nach diesem Zwischenbericht eher zu den Schlusslichtern bezüglich Equity. Die Studie bestätigt weitere Untersuchungen, wie jene kürzlich kolportierte vom Institut IHS. Diese besagt, dass in Österreich der Anteil von Studenten aus bildungsfernen Schichten (Eltern haben Pflichtschulabschluss oder Lehre) von 26% im Jahr 1998 auf 19%(!) im Jahr 2009 sank."

Mehr Information lesen Sie auf der Webeseite des Projekts

Tags: education, social change