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Arbeit & Chancengleichheit

Werkstatt Basisbildung

Neue Wege zur Professionalisierung von BasisbildungstrainerInnen im Bereich antidiskriminatorischer und rassismuskritischer Kommunikation und Interaktion mit Teilnehmenden

Das Projekt sieht in der Professionalisierung zum Themenfeld „Kommunikation/Interaktion zu den Teilnehmenden, antidiskriminatorisch und rassismuskritisch“ einen hohen Nutzen wie einen logischen Weiterentwicklungsbedarf in der Basisbildung und jenen Feldern, die an der Schnittstelle zu Basisbildung stehen. Es sollen durch eine vertiefende Auseinandersetzung entsprechende Professionalisierungsschritte entwickelt, umgesetzt und in basisbildungsdurchführenden Einrichtungen implementiert werden. Dabei werden sowohl TrainerInnen als auch leitende MitarbeiterInnen angesprochen und eingebunden. 

Das Netzwerkprojekt ist in drei Teilprojekten geplant, wofür jeweils ein Partner zuständig ist, die anderen beiden jedoch jeweils beteiligt sind. 

Teilprojekt 1 (ZSI) stellt den Ausgangpunkt des Projekts „Werkstatt Basisbildung“ dar und wird die Grundlage für die beiden anderen Teilprojekte bilden. Ziel des Teilprojekts 1 ist es, mittels unterschiedlicher Instrumentarien vorhandenes Erfahrungswissen bei TrainerInnen von ISOP und Nowa, die im Basisbildungsbereich und/oder im Erwachsenenbildungsbereich, Schwerpunkt Bildungsbenachteiligung, beschäftigt sind zu erheben und aufzuarbeiten. TrainerInnen agieren gemäß ihrer andragogischen Kenntnisstände aus Theorie und Praxis oft sehr unmittelbar und erwerben sich auf diese Weise implizite Kompetenzen und implizites Wissen, das zum Teil als solche auch gar nicht erkannt werden. Gerade dieses Erfahrungswissen hat einen unschätzbaren Wert, insbesondere dort, wo Basisbildung im Sinne der Teilnehmenden erfolgreich und mit nachhaltiger Ergebnisqualität umgesetzt wird. TrainerInnen der beteiligten Einrichtungen ISOP und Nowa sind hierfür das entsprechende Dictionary. Nicht nur erfolgt eine solche bereits durch die Erhebung in den genannten Einrichtungen, auch werden nachfolgend die Ergebnisse als Diskursgrundlage in anderen Organisationen weiter bearbeitet (siehe dazu Teilprojekt 2) und in einem dritten Schritt (Teilprojekt 3) an TrainerInnen vermittelt.

Teilprojekt 2 (nowa) spielt die Ergebnisse aus der Kompetenzerfassungs- und beschreibungsphase an leitende MitarbeiterInnen von in der Basisbildung aktiv seiende Erwachsenenbildungseinrichtungen zurück. Grundlage hierfür ist das Bewusstsein zu schärfen, dass die Professionalisierung von Basisbildung nicht nur ein Thema der TrainerInnen ist, sondern auch eines des strukturellen und prozessualen Gesamtsystems. Leitende MitarbeiterInnen sind verantwortlich für die Konzepterstellung, aber auch für das Schaffen von adäquater Ausstattung und Infrastruktur der Lernorte oder auch die Führung und Begleitung ihrer BasisbildungstrainerInnen. Letztlich sind sie auch der erreichten Qualität ihrer Basisbildungsangebote aufgrund ihrer Funktionen verpflichtet. Insofern können Professionalisierungsaufgaben in der Basisbildung immer auch nur im Zusammenspiel von Organisationsstrukturen und MitarbeiterInnenkompetenzen gesehen werden, wofür manchmal in den Einrichtungen die dafür notwendigen Instrumente fehlen oder mangelhaft sind. 

In Teilprojekt 3 (ISOP) werden auf Basis der erarbeiteten Qualitätsmerkmale BasisbildungstrainerInnen in die Themenvertiefung eingebunden. Die methodische Grundlage folgt auch hier dem Prinzip der Interaktion auf Augenhöhe. Das bedeutet, dass nicht „von oben herab“ die weitere Professionalisierung vermittelt werden soll, sondern vielmehr bereits vorhandene Expertisen berücksichtigt werden und durch neue Impulse weitere gemeinsame Lernschritte zum Nutzen der Menschen mit Basisbildungsbedarf gesetzt werden. Nach praxisnahen Inputs erhalten die Teilnehmenden in den folgenden Schritten die Möglichkeit, ihr eigenes Basisbildungshandeln zu reflektieren und in Beziehung zu den Inputs zu setzen. Gleich einer begleitenden auf Selbstevaluation basierenden „Validierungswerkstatt“ soll das insofern gelingen, als dass die erarbeiteten Qualitätsmerkmale für Interaktion und Kommunikation zu den TeilnehmerInnen mittels unterschiedlicher Methoden wie z.B. Checklisten oder auch deutlich aufbereiteter Übungen zur Bearbeitung so bereit gestellt werden, damit diese Selbstkontrolle stattfinden kann. Werden an dieser Stelle Hospitations- und Intervisionsprozesse gleichsam erprobt und geübt, so erfolgt deren Fortsetzung in einem nächsten Schritt in den eigentlichen Handlungs- und Praxisrealitäten tatsächlich stattfindender Basisbildungskurse.
 

 

Mitarbeiter/innen:

Bereich: Arbeit & Chancengleichheit

Partner:

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Typ: Forschung

Programm: ESF

Einreichdatum: 06/2015

Projekt Status: Abgeschlossen

Von/Bis: 07/2015 - 06/2018

Laufzeit: 36 Monate